JAPAN CLASSIC 2024-2025

Reportage von

Mein Name ist Valentin, und ich bin derzeit als Austauschschüler in Japan. Mein Austauschprogramm wurde von GLS (Deutschland) und WYS (Japan) organisiert, um mir die Möglichkeit zu geben, die japanische Kultur kennenzulernen, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und die Unterschiede zwischen Deutschland und Japan zu erleben. In dieser Fotoreportage möchte ich meine Eindrücke und Erlebnisse dokumentieren.

ABREISE UND ANKUNFT

Meine Reise begann am 4. September 2025. Gemeinsam mit anderen Austauschschülern trafen wir uns am Flughafen, um zusammen nach Japan zu fliegen (glaubt mir, die Verabschiedung von der Familie war hart!). Als wir im Flugzeug saßen, konnte ich es kaum erwarten, endlich in Japan anzukommen. Während des langen Fluges unterhielt ich mich mit den anderen Austauschschülern, las ein Buch oder hantierte mit dem Computer am Sitz. Manche schliefen, da der Flug über 12 Stunden dauerte. Bei mir war das jedoch nicht der Fall, da ich viel zu aufgeregt war, um zu schlafen (ich rate euch, im Flugzeug zu schlafen, wenn ihr die gleichen Umstände wie ich habt, die ich später noch erklären werde).

Im Laufe des Fluges checkten wir ständig die Distanz zwischen uns und Japan. Wir flogen über das Kaspische Meer, China, Südkorea und andere Länder. Schließlich waren es nur noch drei Stunden bis zur Landung. Wir schauten auf die Kameras, die an der Unterseite des Flugzeugs montiert waren, und endlich konnten wir etwas anderes als Wolken sehen, da das Flugzeug nun tiefer flog. Wir sahen das Ende von China sowie den Beginn und das Ende von Südkorea. Und dann erblickten wir sie: die Japanische See, die Japan für uns andeutete.

Kurz darauf landeten wir am Haneda Airport in Tokio. Der Flughafen war riesig, und ich konnte es kaum erwarten, hinauszugehen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon seit 21 Stunden wach – 8 Stunden in Deutschland und knapp 13 Stunden im Flugzeug. Wir wurden von WYS empfangen und fuhren mit dem Taxi zu dem Ort, an dem wir bleiben würden. Während der Fahrt wurde mir klar, dass wir nun wirklich in Tokio, Japan, waren. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Straßen und Gebäude von Tokio. Als wir dann ausstiegen, war ich überrascht, wie warm es war (falls ihr ebenfalls im Sommer oder Ende des Sommers ankommt, seid ihr gewarnt – es ist sehr heiß!).

Wir wurden dann zu einer Halle von WYS geführt, in der wir in den nächsten drei Tagen auf unser Auslandsjahr vorbereitet werden sollten. Es war bereits 8:00 Uhr morgens, als wir landeten, und der erste Tag des Camps zog sich bis etwa 8:00 Uhr abends hin. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits seit 36 Stunden wach, also ging ich gegen 23:00 Uhr schlafen. Deswegen kann ich euch nur empfehlen, im Flugzeug besser zu schlafen, wenn ihr eine ähnliche Anreise und Ankunft habt.

Das Foto in diesem Abschnitt wurde an meinem ersten Abend in Tokio aufgenommen.

ERSTEN TAGE IN JAPAN

Im Camp, das sie „Orientation Camp“ nannten, gab es verschiedene Programmpunkte, wie zum Beispiel das Erlernen der Sprache, das Kennenlernen der Hürden, die man in Japan überwinden muss, und die Unterschiede zwischen Japan und Deutschland. Es gab auch Aktivitäten wie Rollenspiele, Tests und andere spannende Übungen.

In den drei Tagen des Camps hatten wir keine Gelegenheit, den Ort zu verlassen und Tokio zu erkunden. Doch am dritten Tag, wenn ich mich richtig erinnere, machten wir einen gemeinsamen Ausflug nach Harajuku und besuchten den Meiji Jingu Shrine, der direkt in einem Park neben dem Ort lag, an dem wir unser Camp hatten.

NACH OSAKA

Die Reisen verliefen unterschiedlich. Manche flogen mit dem Flugzeug, andere reisten mit dem Zug, und einige waren in Tokio stationiert. Je nachdem, welche Präfektur man zugewiesen bekam, wurde einem das entsprechende Verkehrsmittel zugeteilt, um dorthin zu gelangen. Ich fuhr mit dem Shinkansen nach Osaka, wo ich von meiner Gastfamilie empfangen wurde.

Leider habe ich keine Bilder von meiner Reise im Shinkansen oder meiner Ankunft in Tokio, aber hier ist ein Bild vom Weg zur Bahnstation, die sich in der Nähe des Ortes befindet, an dem wir das Camp hatten.

TREFFEN MIT DER GASTFAMILIE

An meinem ersten Tag mit meiner ersten Gastfamilie, der auch mein Ankunftstag war, fühlte ich mich natürlich ein wenig nervös. Aber glaubt mir, es ist nicht so schlimm, wie ihr es euch vielleicht vorstellt. An diesem Tag habe ich schließlich meine Koffer ausgepackt, meiner Gastfamilie meine Geschenke aus Deutschland überreicht und gemeinsam mit ihnen gegessen.

Am nächsten Tag hatte ich noch keinen festen Plan, aber meine Gastmutter war so nett, mich mit dem Fahrrad ein wenig durch Osaka City zu führen.

Ein Bild von der Osaka Castle während der Fahrradtour.

MEIN ERTSER SCHULTAG

An meinem ersten Schultag war ich ebenfalls sehr nervös. In meinem Kopf hatte ich die Vorstellung, dass ich eine Rede vor der ganzen Schule in einer großen Halle halten müsste. Doch zum Glück war das nicht der Fall. Meine Schule hatte eine andere Lösung für mich: Ich durfte an einem Tisch sitzen, während meine Rede live auf YouTube übertragen wurde, was mir tatsächlich mehr Selbstbewusstsein gab.

Danach ging es in meine Klasse, was mich viel nervöser machte als die Rede. Wenn ich heute zurückblicke, waren dies jedoch einige der besten Tage, die ich in Japan erlebt habe.

JAPANISCHES FESTIVAL

Als ich mich langsam in Japan eingelebt hatte, war es endlich so weit. Eine Sache auf meiner Japan-To-Do-Liste würde bald abgehakt sein: Ein japanisches Festival! Bestimmt habt ihr alle denselben Punkt auf eurer Liste: Ein japanisches Festival zu besuchen.

Meine Gastfamilie und ich machten uns am späten Nachmittag auf den Weg. Wir fuhren nach Hirakata, um uns die Feuerwerke anzusehen. Als wir dort ankamen, waren schon viele Menschen da, die denselben Grund wie wir hatten, dorthin zu gehen. Wir liefen etwa 30 Minuten zu dem Spot, an dem das Feuerwerk um 19:00 Uhr starten sollte. Schließlich kamen wir an und stellten fest, dass es überfüllt war – aber das war natürlich kein Problem, da das ganz normal ist. Also setzten wir uns auf eine Picknickdecke und aßen ein paar Snacks, bis das Feuerwerk begann.

Als es dann endlich so weit war, spielten Musik und alle Lichter in der Umgebung gingen aus. Dann begann das Feuerwerk.

MEIN KOBE TRIP

Mein Trip nach Kobe war ebenfalls sehr prägend. Meine Gastfamilie und ich fuhren dort hin, um ein leckeres Abendessen zu genießen. Von Osaka City aus dauert es etwa 45 Minuten mit dem Auto. Der Ablauf des Abends sah folgendermaßen aus: Zuerst gingen wir rund um den Bereich, in dem wir essen würden, da wir noch viel Zeit hatten, bis das Buffet öffnen würde. Wir schauten uns den Kobe Tower, das Meer und viele andere Sehenswürdigkeiten an. Ich spielte sogar auf einem Klavier in einer Mall dort.

Danach gingen wir zu dem Ort, an dem wir essen würden. Es war ein All-You-Can-Eat-Buffet mit einer riesigen Auswahl. Es gab Fisch, Sushi, Pizza, Gratin, Reis, Sashimi, Brot, Seafood, Auflauf, Salat, Obst, Tiramisu und noch viele andere leckere Sachen. Auf jeden Fall war für jeden etwas dabei!

Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir zum Hafen, wo auch der berühmte Kobe Tower steht. Dort haben wir dann noch ein kleines Feuerwerk gesehen.

Das Bild zeigt den Kobe Tower.

MEIN KYOTO TRIP

Mein Trip nach Kyoto war auch sehr interessant. Der Hauptgrund, warum wir nach Kyoto fuhren, war, um in ein Museum zu gehen, das eine Lightshow hatte. Also machten wir uns gegen Mittag mit dem Zug auf den Weg nach Kyoto. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten von Osaka City nach Kyoto, und das Ticket war auch nicht teuer – ich glaube, es kostete etwa 8 Euro.

In Kyoto angekommen, haben wir uns in der Stadt umgesehen. Ich muss sagen, dieser altjapanische Baustil zieht mich irgendwie an. Ich machte viele Fotos, da wir noch Zeit hatten, bis die Lightshow abends begann. Danach gingen wir Pizza essen, die auch sehr lecker war.

Als es dann dunkler wurde, machten wir uns auf den Weg zum Museum. Wir hatten Tickets reserviert, was uns den Vorteil verschaffte, schneller hineinzukommen. Im Museum gab es verschiedene Attraktionen, die mit Licht kunstvoll dargestellt wurden. Es war sehr faszinierend. In dem Museum musste man die Schuhe ausziehen und die Slipper anziehen, die man dort bekam.

Nach dem Museum sind wir noch einen Nachtisch essen gegangen. Wir besuchten ein sehr berühmtes Matcha-Café in Kyoto, das für seine Matcha-Gerichte bekannt war. Es war eine tolle Erfahrung und ein perfekter Abschluss des Abends.

Ich muss sagen, von all den Orten, an denen ich war, ist Kyoto der mit dem meisten Tourismus.

OSAKA ATTRAKTIONEN

Bei meinem Trip ins Nakanoshima Museum dachte ich mir, dass es wie jedes andere Museum sein könnte. Manche sind langweilig, andere noch langweiliger. Aber dieses Museum war definitiv einen Besuch wert. An dem Tag, an dem ich ins Museum ging, habe ich zwei Dinge gemacht: 1. das Museum besucht und 2. den höchsten Stock des Conrad Hotels angeschaut.

Zurück zum Museum: Es gab viele Kunstwerke, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie mich so beeindrucken würden. Als erstes habe ich dieses rote Kleid bewundert. Es war erstaunlich, wie viele Fäden davon herabhingen. Das war nur eine der Attraktionen des Museums. Die anderen werdet ihr an den Fotos, die anbei sind, sehen.

Danach, wie schon gesagt, gingen wir zum Hotel Conrad. Es ist ein Hotel, aber normale Besucher können ohne Eintritt auf den 40. Stock fahren. Das haben wir gemacht und hatten eine tolle Aussicht auf einen großen Teil von Osaka City.

JAPANISCHER BAHNHOF

So sieht ein Bahnhof in Japan aus. Dieser Bahnhof ist nur ein paar Stationen entfernt von dem, an dem ich bei meinem Schulweg aussteige. Ich war dort, weil ich Messungen für meine Schuluniform brauchte.

MEIN TOKIO TRIP

Mein Trip nach Tokio war einer der besten, die ich bisher hatte. Ich bin sehr früh aufgestanden, um den Shinkansen nach Tokio zu nehmen. Der Grund, warum ich dort war, war das finale Fußballspiel zwischen Osaka und Kobe. Das Spiel begann am Mittag, also mussten meine Gastfamilie und ich so früh wie möglich aufstehen. Wir standen um 4 Uhr auf und brachen um 5 Uhr auf, weil wir den Shinkansen um 6 Uhr erwischen mussten. Die Fahrt dauerte dann etwa drei Stunden. Leider hatte ich auf der Hinreise nicht die Gelegenheit, den Fuji-san zu sehen.

Als wir in Tokio ankamen, fuhren wir direkt zum Stadion und ich muss sagen, Tokio überrascht mich immer wieder aufs Neue. Nachdem wir am Stadion angekommen waren, fanden wir schnell unsere Plätze. Wir hatten noch etwas Zeit, bis das Spiel begann, also holten wir uns etwas zu essen. Was ich ein bisschen lustig fand, war, dass meine Gastfamilie Kobe-Fans waren, aber in Osaka lebten. Also kamen sie aus Osaka nach Tokio, um das Fußballspiel zu sehen und bei den Kobe-Fans zu sitzen. Ich habe mich ein wenig so gefühlt, als ob wir Osaka "betrügen" würden. Letztendlich hat Kobe das Spiel gewonnen.

Nach dem Spiel sind wir in eines der TeamLabs in Tokio gegangen. Jeder, der weiß, wovon ich spreche, weiß, dass es sich sehr lohnt, solche Orte zu besuchen. Nach dem TeamLab sind wir zum Hotel gegangen und danach noch Ramen essen.

Am nächsten Tag sind wir zu einem der berühmtesten Orte in Japan überhaupt gegangen: Shibuya. Zuerst sind wir zum Shibuya Crossing gegangen und danach rund um Shibuya herum. Es war sehr interessant und, um ehrlich zu sein, war das Shibuya Crossing viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Danach sind wir schon wieder nach Hause gefahren und auf dem Rückweg habe ich ihn endlich gesehen: Fuji-san.

MEIN KOYASAN TRIP

Mein Trip nach Koyasan war mit Abstand der beste, den ich in letzter Zeit hatte. An dem Tag, als wir dorthin gingen, hatten wir richtig Glück, da es sehr stark geschneit hatte. Es war der perfekte Tag in den Winterferien. Die Fahrt dorthin hat etwa 1,5 Stunden gedauert, aber es hat sich definitiv gelohnt.

Anbei sind noch andere Bilder die ich geschossen habe.

HARAJUKU

OSAKA CASTLE

FEUERWERK IN KOBE

LOBBY VON DEM HOTEL WO WIR ALL-YOU-CAN-EAT GEGESSEN HABEN

AUSBLICK VOM CONRAD

MEHR VOM ART MUSEUM OSAKA

MEHR VOM ART MUSEUM KYOTO

FUJI-SAN

TOKYO VIEW VON DEM HOTEL

KOYASAN

KOYASAN

GOLDEN HOUR